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Lohnt sich Photovoltaik?

Foto: Halfpoint / iStock.com

Anders als die Wind- und Wasserkraft lässt sich die Solarenergie auch von Privathaushalten ganz einfach zur Energieerzeugung nutzen. Ob Heizung oder Warmwasser, mit Solarenergie können Sie sich unabhängiger von den örtlichen Energieversorgern machen und natürlich auch etwas Gutes für Umwelt und Klima tun. Doch lohnt sich die Installation einer Solaranlage überhaupt? Und welche Unterschiede gibt es zwischen Photovoltaik und Solarthermie? Die Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie hier. 

Solaranlage, Photovoltaik, Solarthermie - Was ist der Unterschied? 

Alle technischen Anlagen, die Sonnenenergie nutzen, werden als Solaranlagen bezeichnet. Unter diesen Oberbegriff fallen verschiedene Arten von Anlagen, die auf zwei unterschiedlichen Technologien basieren: Photovoltaik und Solarthermie. 

Photovoltaikanlagen

Wenn Menschen über Solaranlagen sprechen, meinen sie in der Regel Photovoltaikanlagen. Diese bestehen aus zahlreichen Solarpanelen, die an den quadratisch angeordneten Halbleitern zu erkennen sind. Sie wandeln Sonnenenergie in elektrische Energie um, die in der Regel für den Eigenbedarf genutzt wird, aber auch gespeichert und/oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden kann.  

Solarthermische Anlagen 

Schon rein optisch gibt es Unterschiede zwischen Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen. Letztere sind an den Rohren zu erkennen, durch die die Solarflüssigkeit transportiert wird. Aber auch funktionell bzw. technologisch gibt es Unterschiede: Die Solarthermie nutzt die Sonnenenergie zur Erzeugung von Wärme (in niedrigen Temperaturbereichen). In Privathaushalten lässt sie sich für die Warmwasseraufbereitung und die Beheizung von Wohnräumen nutzen.  

Eine Solarthermie-Anlage besteht aus drei Elementen:

  • Sonnenkollektoren zur Umwandlung der Sonnenenergie in Wärmeenergie
  • Solarkreislauf zum Transport der sogenannten Solarflüssigkeit
  • Solarwärmespeicher zur Speicherung der aktuell nicht genutzten Wärme

Was ist besser: Photovoltaik oder Solarthermie? 

Diese Frage stellt sich vielen Menschen, die erwägen, auf ihrem Dach oder ihrer Fassade eine Solaranlage zu installieren. Es gibt zwar die Möglichkeit, beides zu kombinieren, doch auch bei den Kombimodulen wird die Fläche zwischen Solarpanelen (Photovoltaik) und Sonnenkollektoren (Solarthermie) aufgeteilt.  

Welche Technologie die bessere ist, lässt sich pauschal nicht beantworten, schließlich produziert Photovoltaik Strom, während Solarthermie Wärme erzeugt. Außerdem haben beide Solaranlagen spezifische Vorteile, die Sie in Ihre Überlegungen einbeziehen sollten:

Vorteile Photovoltaik 

Der mithilfe von Photovoltaik produzierte Strom ist vielseitig einsetzbar. Ob Haushaltsgeräte oder E-Auto - der umweltfreundliche Strom kann überall dort genutzt werden, wo er benötigt wird, sogar zum Betrieb einer Wärmepumpenheizung. Überschüssige Energie kann in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden, wofür Sie eine sogenannte Einspeisevergütung erhalten. 

Solarthermie: Vorteile und Nachteile

Solarthermie benötigt weniger Dachfläche für die Energieerzeugung als Photovoltaik. Das liegt daran, dass die Energie nicht umgewandelt werden muss, wodurch die Anlage einen hohen Wirkungsgrad besitzt.

Ohne Förderung ist Solarthermie aber eine kostenspielige Angelegenheit. Denn hierfür werden Bauteile wie Pufferspeicher und Pumpen benötigt. Vorteilhaft ist aber, dass die Sonnenkollektoren förderfähig sind. Was man noch bedenken sollte: Solarthermie ist nicht mit allen Heizsystemen einfach kombinierbar. Zu den weiteren Nachteilen zählt, dass das Wasser in den Kollektoren sich erst aufheizen muss. Es entsteht also eine Verzögerung zwischen Sonneneinstrahlung und Wirkung. Bei PV-Anlagen ist das anders: Die Sonne scheint und sofort ist die Leistung am Modul abrufbar. Außerdem sind PV-Anlagen wartungsfrei oder zumindest wartungsarm. Eine Solarthermie hingegen muss regelmäßig gewartet werden.

Für wen lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage, für wen eher Solarthermie? 

Aus Sicht des Umwelt- und Klimaschutzes lohnt sich die Installation einer Solaranlage immer. Denn bei der Nutzung der Solarenergie werden keine Emissionen durch das Verbrennen von Brennstoffen freigesetzt. Darüber hinaus soll sich eine Solaranlage aber auch finanziell für Sie lohnen. Hier sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen, unter anderem die Größe der Fläche, die für die Anlage zur Verfügung steht.  

Haben Sie nur eine kleine Fläche zur Verfügung, bietet sich eher eine Solarthermie-Anlage an. Sie benötigt nur wenige Module, um den Warmwasserbedarf eines Privathaushaltes mit 3-4 Personen weitgehend zu decken. Für kleinere Haushalte mit geringem Warmwasserverbrauch lohnt sich die Anschaffung dagegen nicht unbedingt. Deshalb ist bei der Auswahl der Solaranlage immer auch der individuelle Bedarf zu berücksichtigen.   

Photovoltaik-Anlagen: die ideale Wahl für große Dachflächen

Wer aber eine große (Dach)Fläche zur Verfügung hat, ist mit einer Photovoltaik-Anlage in der Regel gut beraten. Denn dank der vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten des erzeugten Stroms ist das Einsparpotenzial sehr hoch. Außerdem kann der nicht benötigte Strom gespeichert und anderweitig verwendet oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. 

Hinweis: Für selbst produzierten Strom, den Sie in das öffentliche Stromnetz einspeisen, erhalten Sie eine Einspeisevergütung. Diese ist zwar in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken, reicht aber immer noch aus, um alle laufenden Kosten für den Betrieb der Anlage zu decken. Wie hoch die Vergütungssätze aktuell sind (nachzulesen auf den Internetseiten der Bundesnetzagentur), hängt von verschiedenen Faktoren wie Typ, Größe und Zeitpunkt der Inbetriebnahme ab. Die jeweilige Einspeisevergütung wird bei der Inbetriebnahme der Anlage festgelegt und gilt dann für 20 Jahre. Die Auszahlung erfolgt über Ihren Netzbetreiber, der zur Abnahme und Vergütung des eingespeisten Stroms verpflichtet ist. 

Wie viel lässt sich durch eine Solaranlage sparen? 

Wie hoch die Summe der eingesparten Energiekosten ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, weshalb sich die Kosteneinsparungen nur exemplarisch aufzeigen lassen. Unabhängig von der Art der Solaranlage beeinflussen bestimmte Gebäudeeigenschaften, die vorhandene Haustechnik, individuelle Verbrauchssituation und aktuelle Energiepreise das Sparpotenzial.  

Beispiel Solarthermie:  

Unter günstigen Bedingungen spart eine 10 m² große Anlage pro Jahr ungefähr 2.500 Kilowattstunde (kWh) Erdgas ein. Bei einem Gaspreis von 12 Cent pro kWh (Stand: März 2023) ergibt sich hieraus eine Ersparnis von 300 Euro im Jahr. 

Beispiel Photovoltaik: 

Eine mit Solarenergie selbst erzeugte Kilowattstunde Strom kostet etwa 12-16 Cent. Im Vergleich dazu ist die Kilowattstunde Strom aus dem Netz mit 40 Cent (Stand: März 2023) mehr als drei Mal so teuer. Bei einem Stromverbrauch von 3.000 kWh pro Jahr ergibt sich hieraus eine Ersparnis von bis zu 840 Euro.  

Bei der Frage danach, ob sich eine Solaranlage finanziell lohnt, müssen jedoch nicht nur die zu erzielenden Ersparnisse, sondern auch die Anschaffungskosten der Anlage und die laufenden Kosten, die mit der Anlagennutzung einhergehen, mitberücksichtigt werden. Dabei gilt: Je schneller sich die Anlage amortisiert, desto höher sind die Ersparnisse und umso mehr lohnt sich deren Anschaffung.  

Was kostet eine Solaranlage für ein Haus? 

Die Kosten sind abhängig von der Art und Größe der Anlage und setzen sich zusammen aus Anschaffungskosten und laufenden Kosten zusammen.  

Solarthermie

Bei der Solarthermie kommt es darauf an, ob die Anlage nur zur Warmwasseraufbereitung dienen oder auch die Heizung unterstützen soll. Eine einfache Solarthermie-Anlage (nur Warmwasser) für ein durchschnittliches Einfamilienhaus kostet im Mittel etwa 5.000 Euro. Soll die Anlage auch die Beheizung der Wohnräume unterstützen, ist mit einem Preis von rund 10.000 Euro zu rechnen.  

Bis sich eine Solarthermie-Anlage amortisiert hat, dauert es in den meisten Fällen 15-20 Jahre. Danach ist die Ersparnis jedoch ebenfalls groß, denn die laufenden Kosten für die Solarthermie sind gering. Zu ihnen gehören neben den Stromkosten für den Betrieb der Anlage auch Versicherungs- und Wartungskosten. Zusammen belaufen sich diese auch etwa 100-200 Euro pro Jahr.  

Photovoltaik

Um die Preise für Photovoltaikanlagen einfacher vergleichen zu können, werden diese pro Kilowatt Peak (kWp) angegeben. Für ein durchschnittliches Ein- oder Zweifamilienhaus empfiehlt sich eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 4 bis 10 Kilowattpeak. Diese kostet etwa 6.000 bis 12.000 Euro. Falls Sie dazu noch einen Batteriespeicher mit einem Speichervermögen von 4 bis 10 Kilowattstunden wünschen, müssen Sie mit weiteren 5.000 bis 14.000 Euro rechnen.  

Trotz der deutlich höheren Anschaffungskosten hat sich eine Photovoltaikanlage wie in dem Beispiel oben ebenfalls schon nach 10-15 Jahren amortisiert. Das liegt daran, dass die Stromkostenersparnis von Beginn an sehr hoch ist. Für Versicherungen, Inspektionen und Wartung fallen jährlich ungefähr 300 bis 400 Euro an laufenden Kosten an.   

Fazit: Aufgrund staatlicher Förderung lohnenswert für Umwelt und Geldbeutel

Sowohl Photovoltaik- als auch Solarthermie-Anlagen werden staatlich gefördert. Hierfür stehen verschiedene Förderprogramme und Zuschüsse zur Verfügung, die Sie als privater Betreiber von Solaranlagen in Anspruch nehmen können. Dadurch können Sie die Anschaffungskosten und/oder laufenden Kosten deutlich senken. Viele dieser Zuschüsse erhalten Sie aber nur unter bestimmten Voraussetzungen (z. B. Beantragung vor dem Kauf der Anlage), deshalb sollten Sie sich frühzeitig über die verschiedenen Fördermöglichkeiten informieren. 

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